Profil
Es wird sie vielleicht nicht sonderlich interessieren, dass ich 1972 geboren, sehr glücklich verheiratet und Mutter von 2 Kindern bin, die mich an Körpergröße schon überholt haben.
Naturverliebt von Kindheit an
Den schönsten Teil meiner Kindheit habe ich auf einem wunderbaren Bauernhof in einem kleinen Dorf im Rottal verbracht. Mein Vater wäre viel lieber Landwirt als Steuerberater geworden und so hatten wir Kinder das Glück, dass wir das Wochenende und die Ferien nicht in München verbringen mussten, sondern auf diesem heilen Fleckchen Erde in Niederbayern.
Mein Vater wollte alles, was er an Kilometern Literatur über ökologische Landwirtschaft gelesen hatte, ausprobieren. Meine Mutter stammte von den kanarischen Inseln und nicht selten war unser Haus voll mit Großeltern, Onkeln, Tanten und Verwandten, die im Sommer natürlich herzlich willkommen waren, wenn mein Vater sich z.B. in den Kopf gesetzt hatte, unser Getreide doch einmal wie vor hundert Jahren von Hand zu ernten und zu binden. Oder mehrere Kilometer Hecken um unsere Felder und Wiesen zu pflanzen - als Lebensraum für Vögel, Insekten und andere Tiere. Nach der Arbeit wurde unser eigenes Gemüse mit spanischen Gewürzen zu einer leckeren Mahlzeit verkocht und an unserem großen Tisch gemeinsam gegessen.
Wir Kinder waren oft nur über eine auf dem Hausdach befestigte große Glocke zum Essen zu rufen, denn der Wald, der herrliche Bach mit seinen tausend Biegungen und die Wiesen rundherum waren unser zu Hause.
Schule und Beruf
Irgendwann hab' ich dann mein Abitur gemacht und bin für ein Jahr nach Afrika, wo ich eine zeitlang mit Frauengruppen Bäume gepflanzt, in einem Waisenhaus und einer Krankenstation geholfen und mit Straßenkindern gelebt habe.
Zurück in Deutschland bin ich Krankenschwester geworden und in's wunderschöne Oberland nach Murnau gezogen.
2 Jahre lang hatte ich das große Glück, bei einem Waldkindergarten in einem benachbarten Dorf auszuhelfen. Allein schon der Weg dorthin (10 Kilometer mit dem Radl durch's Murnauer Moos) hatte weniger mit Arbeit, als vielmehr mit purem Genuss zu tun. Ich glaube, besser können's Kinder nicht haben, als in diesem einzigartigem Wald groß zu werden.
Wie komme ich zum Naturgarten Verein ?
Den Einstieg zum Naturgarten (und zum Naturgarten Verein) erlebte ich, als Dr. Reinhard Witt den Schulhof unserer Kinder umgestaltete.
Bereits bei seinem ersten einführenden Vortrag war ich überzeugt, dass das genau das Richtige sein würde.
Viele Eltern, Großeltern, Lehrer, Kinder, die Direktorin und Angestellte der Gemeinde schafften es unter der Anleitung von Reinhard Witt, ihren Traumpausenhof zu bauen. Nach der großflächigen Geländemodellierung und durch die Verwendung von tonnenweise Abrissmaterial von benachbarten ehemaligen Gebäuden der Bundeswehr, sah die Baustelle für Außenstehende zunächst etwas karg aus. Doch innerhalb kürzester Zeit waren die trockenen Hügel überschwemmt von einem Meer aus Blüten. Die gesäten Pionierpflanzen hatten das Gelände in Beschlag genommen und es war einfach fantastisch.
Wir verbrachten jede freie Minute auf der Baustelle. Der Schichtdienst im Krankenhaus hatte den Vorteil, dass man ja auch vor oder nach dem Dienst noch Gabionen befüllen, Trockenmauern setzen, Kompost mit dem Greil unterharken, Lehm zum Abdichten des Teichs verstreichen, Pflastersteine zu einem Bachlauf neu legen und natürlich Pflanzen setzen konnte.
Fortbildung zum Naturgarten-Profi
Es war klar, das wollte ich auch lernen!
Die vielen Praktikumsbaustellen im Rahmen meiner Ausbildung feuerten zunehmend meine Faszination für Naturerlebnisräume an. Dazu kam noch die Zusammenarbeit mit weiteren Planern und Gestaltern aus dem Naturgarten-Netzwerk. Ihre unterschiedlichen Qualitäten und Schwerpunkte spiegeln sich in der wunderbaren Vielfalt ihrer Gärten wieder.
Nur durch die absolute Unterstützung meines Mannes, der ebenfalls erst in einem 2. Anlauf seinen Traumberuf gefunden hat, konnte ich nach 2 Jahren meine Ausbildung zum Naturgartenprofi erfolgreich abschließen.
Fazit
Das Planen und Gestalten von Naturgärten ist viel mehr als mein 2. Beruf. Es macht mir Spaß, mit Leuten zusammen zu arbeiten und dabei für sie einen neuen Lebens- und Erlebnisraum zu schaffen, in dem sie umgeben sind von der Schönheit unserer heimischen Natur und die Möglichkeit haben, alle ihre Sinne spielen zu lassen. Es erfüllt mich mit absoluter Begeisterung, wenn die Dynamik der Pflanzen meine Vorstellungskraft um ein vielfaches übertreffen und es lehrt mich viel Geduld, wenn eine Ansaat sich Zeit lässt, irgendwann aber dann doch noch mit voller Kraft loslegt und viel schöner und ausdauernder wird, als ich es erwartet habe.